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Der Integrationsprozess der jüdischen Minderheit in die deutsche Allgemeingesellschaft dauerte fast 100 Jahre. Er ging primär auf die Initiative jüdischer Bürger zurück, während sich die Allgemeingesellschaft sehr passiv verhielt, ja durch zahlreiche antijüdische und antisemitische Aktionen diesen Prozess zu verhindern suchte. Die jüdischen Bürger, die auf eine Trennung von Staat und Religion drängten, stellten letztendlich auch eine wichtige Initiativgruppe bei der Herausbildung der Zivilgesellschaft. Diese war letztlich jedoch nicht fähig, den vom deutschen Bürgertum mitgetragenen Zivilisationsbruch in der NS-Zeit zu verhindern.
Prof. (em) Dr. Arno Herzig, Professor für Neue Geschichte an der Universität Hamburg; seit 2002 emeritiert. Er befasst sich seit seiner Habilitation1972 mit der deutsch-jüdischen Geschichte. Publikationen u.a.: Jüdische Geschichte in Deutschland von den Anfängen bis zur Gegenwart (1997, 2002, 2005); Gabriel Riesser (2008); Jüdisches Leben in Deutschland (2010); Das Interesse an den
Juden in der Frühen Neuzeit (2012); 900 Jahre jüdisches Leben in Schlesien (2018) sowie weitere Forschungen und Publikationen.