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Prof. Dr. Dr. h. c. Robert Jütte
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Noch heute findet man in Kurorten in Deutschland Hotels und Pensionen, die mit einem „Koscher“-Zertifikat werben. Bade- und Trinkkuren erfreuten sich jedoch nicht erst im 20. Jahrhundert infolge der Wellness-Bewegung bei Juden großer Beliebtheit. Bereits um die Mitte des 19. Jahrhunderts herrschte in deutschen Kurorten der sogenannte Bäder-Antisemitismus“, der viel gehässiger war, als viele der antijüdischen Polemiken gegen Juden als Badegäste in den beiden Jahrhunderten zuvor. Im ausgehenden 19. Jahrhundert stellte der rassisch geprägte Antisemitismus das Existenzrecht des jüdischen Volkes prinzipiell in Frage. Auch heute ist der Bäder-Antisemitismus nicht ganz verschwunden, auch wenn er – wie jüngst in Davos – als „interkulturelle Missverständnisse“ bemäntelt wird.
Professor Dr. Dr. h. c. Robert Jütte war Leiter des Instituts für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung.