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Jüdisch sein zwischen Illusion und Repression, Anpassung und Dissidenz
Moderation: Prof. Dr. Gerhard Hirschfeld
Vortragssaal der Württembergischen Landesbibliothek, Konrad-Adenauer-Str. 10, 70173 Stuttgart
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Landesbibliothek Stuttgart
Anetta Kahane und Dr. Martin Jander, Herausgeber des gerade neu im Hentrich & Hentrich Verlag (Leipzig) erschienenen Sammelbandes „Juden in der DDR“, erläutern zunächst in zwei Kurzvorträgen - (M. Jander: Juden in der DDR – Ein historischer Überblick; A. Kahane: Juden in der DDR zwischen Anpassung, Dissidenz, Illusionen und Repression) - und danach im Gespräch mit Prof. Dr. Gerhard Hirschfeld die Besonderheiten der deutsch-jüdischen Nachkriegsgeschichte in der DDR.
Wer waren jene jüdischen Menschen, die nach den Erfahrungen von Shoah, Verfolgung und Exil, ihre Zukunft in einem sozialistisch transformierten Nachkriegsdeutschland suchten? Warum engagierten sich Juden in einem Staat, der sie und ihre Geschichten weitgehend aus dem „antifaschistischen Gedächtnis“ der DDR-Gesellschaft zu tilgen suchte? Die Herausgeber haben eindrucksvolle jüdische Biographien versammelt, die sehr unterschiedliche Antworten auf die Frage nach jüdischer Identität und Lebensgestaltung unter den Bedingungen einer repressiven Herrschaft geben.
Anetta Kahane, geboren am 25. Juli 1954 in Berlin-Pankow, ist Schriftstellerin und die Vorsitzende der 1998 von ihr gegründeten Amadeu Antonio Stiftung. Kahane wuchs als Kind jüdischer Widerstandskämpfer in der DDR, in Neu-Delhi und Rio de Janeiro auf. Von Herbst 1974 bis 1979 studierte sie Lateinamerikanistik an der Universität Rostock. Sie verfasst seit einigen Jahren regelmäßig eine Kolumne in der Frankfurter Rundschau, bis vor kurzem auch in der Berliner Zeitung, schrieb für DIE ZEIT, die tageszeitung, stern, Tagesspiegel.
Martin Jander, geboren am 21. Januar 1955 in Freiburg, ist Historiker. Seine Dissertation aus dem Jahr von 1995 behandelte das Thema von Formierung Krise der DDR-Opposition. Er forscht außerdem über die verschiedenen Formen des Terrorismus und seine internationalen Verbindungen. Jander unterrichtet moderne deutsche Geschichte im europäischen Kontext an den Dependancen der Stanford University in Berlin, der New York University in Berlin, sowie im Programm von FU-BEST.